Samstag, 26. Dezember 2015

Genähtes: Eine Messenger für mich

...warum hat man eigentlich nie eine Tasche in der richtigen Größe, mit dem richtigen Verschluss und ausreichend Unterteilungen?!



Aus einem Wollstoffschnäppchen, der schon eine Weile sein Dasein in meiner Schublade fristet, ist nun eine Schultertasche geworden:


Eine mittelgroße Umhängetasche mit Reißverschluss und Klappe, mit Steckfächern innen, vorne und hinten. Schlaufen zu anklippen von Schlüsselband, etc. sind auch vorhanden. Die Steckfächer auf der Vor und Rückseite können per Druckknopf verschlossen werden. Ich habe das Modell von Nähen und Schneidern als Grundriss genommen, den Schnitt aber etwas vergrößert. Für eine Freundin habe ich vor einiger Zeit die Tasche noch eine Nummer Größer genäht.


Sie begleitet mich seither fast jeden Tag, man bekommt einiges rein und die Tasche ist trotzdem noch handlich und schlank. Und der Stoff ist einfach so schön... flauschig. ;)


Die Größenanpassung (ich bin ja so ein Rechenkünstler) und Erstellung des Schnittmusters in Papierform, die Ausschnippelschlacht und das Nähen hat mich ein Wochenende gekostet, wobei das Nähen wirklich am schnellsten ging. (Ich hätte gerne einen Vorbereitungsgnom) Aber die ersten beiden Schritte entfallen ja in Zukunft, falls ich mal zum Wiederholungstäter werden sollte.

Sonntag, 20. Dezember 2015

Gebastelt: Filzweihnachtskugeln

...o (-hne) Tannenbaum!


Wer nicht noch nicht genug von Weihnachtsbastelei hat, kann sich hier von einem platzsparenden, günstigen und resteverwertungsfreundlichen DIY inspieren lassen. Wer sich fragt, was er mit dem Paket Bastelfilz, was er vor Jahren mal gekauft hat, aber nur zwei Farben daraus gebraucht hat, noch so anfangen kann, ist hier richtig. ;)


Gebraucht habe ich:
*Bastelfilz, verschiedene Farben
*Schere und Stift zum übertragen
*Bastel- oder Stoffkleber
*Selbstgezeichnete Schablonen oder Vorlagen aus dem Internet
*Perlen (optional), Nadel und Faden zum annähen
*Lochzange oder Nietenzange für die Punkte (optional)


Ich habe mir zunächst (faul wie ich bin) ein paar Vorlagen aus dem Internet (z.B. hier von Mollie Makes) ausgedruckt und ausgeschnitten, danach auf den Filz übertragen und ebenfalls ausgeschnitten. Dann mit so wenig wie möglich Bastelkleber (damit sich der Kleber nicht auf der Vorderseite durchdrückt) die einzelnen Teile aufgeklebt und zum Schluss mit den Perlen bestickt.


Wer mag, kann die fertigen Kugeln einfach an der Wand mit ein paar Stecknadeln verteilen oder an Paketschnur "auffädeln" und als Girlande verwenden.

Samstag, 21. November 2015

Winterhäkelei: Beinwärmer

...Tee, Kekse, Couch und Kerzenlicht, Bücher hören und Häkeln prägen so ziemlich meine Tage in der dunklen Jahreszeit. Und kalte Füße. ;)


Nun habe ich hier mal Häkeln und Couch kombiniert und so etwas gegen kalte Füße geschaffen:



Das Modell stammt aus dem Buch Häkellust von Marion Madel. Ein sehr schön fotografiertes Einsteigerhäkelbuch, dass viele Häkelvarianten anhand von unterschiedlichen Modellen erklärt. Da ich den Preis ziemlich happig finde, habe ich wieder einige Zeit bei einem großen Onlineauktionshaus ausf der Lauer gelegen und so ein Schnäppchen gemacht.



Gehäkelt werden die Stulpen in Reihen und mit festen Maschen und Reliefstäbchen, wodurch die schöne Rippenstruktur zustande kommt. Ich habe dicke (50g; Lauflänge 50m) Bordeauxfarbene, leicht melierte Wolle verwendet und mit Nadelstärke 8 gehäkelt.


Leider hatte ich es mit dem Umfang etwas zu großzügig gemeint, sodass die Dinger ständig nach unten rutschten, wenn man sich mal eine Tasse Tee nachholen will... Was dazu führte, dass die Stulpen erstmal eine Woche stumm und unbeachtet in der Ecke lagen bis ich mir eine Lösung überlegt hatte. Nun zieren drei Schleifen die Seite der Stulpen und sorgen dafür das sie an ihrem Platz bleiben. Zudem entsteht dadurch eine Art Kellerfalte, die ich ganz hübsch finde. Und ein Paar Bommel mussten auch noch dran. Nun sind sie warm, kuschelig, tragbar und ich bin zufrieden.  :)


Samstag, 7. November 2015

Lunchtaschen



Einkaufstaschen kann ich eigentlich nie genug haben. Am besten an allen Orten, wo ich irgendwann mal eine gebrauchen könnte. Und in bunt darf sie mich selbstverständlich auch gerne zu Arbeit begleiten.


Gemacht sind sie wirklich superschnell und ohne viel Aufhebens. Man kann sie schnell durch ein paar Kleinigkeiten aufwerten und je nach Größe reicht schon ein halber Meter Stoff. Man kann also auch mal zu einem teureren Stoff greifen, in den man sich ganz krass verguckt hat. Oder einfach seinen Stoffvorrat (sowie Knöpfe und Bänder) ein bisschen reduzieren und andere damit glücklich machen. Und das Gefühl danach, noch etwas tolles Produktives getan zu haben stellt sich auf jeden Fall ein. :)


Man braucht zwei Rechtecke für den Beutel (wenn der Stoff keine Musterrichtung hat, braucht man nur ein langes Rechteck und spart sich eine Naht) und zwei Streifen für die Träger.
Um der Tasche etwas Tiefe zu geben, habe ich die Ecken abgenäht, an einer kleinen Schlaufe aus Schrägband kann man seinen Schlüssel anknipsen und mit zwei Druckknöpfen kann die Tasche zugeknöpft werden.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Genähtes: Geldkatzen fürs Larp

Ein neuerliches Resteverwertungsprojekt...


 
Geldkatzen wurden in den vergangenen Jahrhunderten verwendet um Münzen und andere wertvollere Gegenstände, wie Edelsteine, Schmuck oder Edelmetalle zu verwahren. Sie wurden aus Leder oder Stoff gefertigt, und veränderten Ihr Aussehen im Laufe der Zeit, bis sie mit Aufkommen des Papiergeldes irgendwann an Bedeutung und Nutzen verloren. Bei diesem Modell handelt sich sozusagen um einen "Zweikammerbeutel", der über einen Schlitz an der Schmalseite/ Unterseite befüllt werden kann. Indem man ihn mit der Öffnung nach unten über den Gürtel hängt, wird er "verschlossen". Zusätzlich konnte die Öffnung durch Metallringe (bei mir sind es Ringe aus Stoff) verschlossen werden.


Die Geldkatzen eignen sich gut zur Resteverwertung. Da meine Geldkatzen ohne Futter auskommen,  eignen sich eigentlich alle nicht ganz so stark fransenden, sowie etwas festeren Stoffe (z.B. Wollstoffe, Loden, Bezugsstoffe) oder natürlich Leder. 


Herstellung...

Nach dem ich die Bildersuche bei einer bekannten Suchmaschine bemüht habe, habe ich mir freihand eine etwa knochenförmige Schablone gezeichnet. Das Schnittteil für die Rückseite wird an der Längsachse um 1 cm (als spätere Nahtzugabe) verbreitert.

Ich habe meine beiden Schnitteile im Stoffbruch (an der oberen Schmalkante) ausgeschnitten und bei der Rückseite die Mitte ("Teilnaht") mit einem kleinen Einschnitt markiert. Danach habe ich die Rückseite mit Lineal und Rollschneider in der Mitte (siehe Foto "Teilnaht") geteilt.

Die beiden Schnittteile der Rückseite werden nun rechts auf rechts zusammengesteckt und komplett (bei mir nähfussbreit) zusammengenäht. (Ich hatte mir vorher die Schlitzposition markiert und die Naht am Anfang und Ende des späteren Schlitzes mit Rückstichen gesichert, musste die Länge der Öffnung aber zum Schluss nochmal ändern.) Damit die Nahtzugaben schön flach liegen, habe ich die Nahtzugaben auseinandergeklappt (wer mag kann sie auch flachbügeln) und jeweils einmal mit einer graden Naht befestigt. An meiner Nähmaschine kann ich dazu die Nadelposition nach links und rechts variieren, was ich ganz praktisch fand.


Jetzt werden Vorder- und Rückseite rechts auf rechts aufeinandergesteckt und rundherum zusammengenäht. Dann habe ich an den Kurven den Stoff bis zur Naht etwas eingeschnitten, damit sich der Stoff nach dem Wenden besser legt (bei mir war das leider ein Notwendiges Übel). Nun trennt man die Mittelnaht mit dem Nahttrenner auf der gewünschten Länge auf und wendet den Beutel. Wenn der Schlitz eine gute Länge hat, so dass man mit den Fingern gut reinkommt, aber auch nichts so leicht rausfallen kann, den Anfang und das Ende der Öffnung nochmal mit ein paar Stichen sichern.

Wer mag, kann noch ein kleines Band nähen und den Beutel verzieren. Ich habe meine Beutel danach noch in Form gebügelt.

Gestaltungsmöglichkeiten...

Bei der Variation kann man sich austoben! Den Rand so wie ich mit verschiedenen Zierstichen schmücken oder ganz schlicht halten, was die schönen Wollstoffe zur Geltung bringt, den Oberstoff vor dem Zusammennähen, z.B. mit Initialen besticken, auch Prunkbeutel, mit Borten, Münzen und Perlen kann ich mir vorstellen oder ein Modell im Mi-Partie. Die Stoffringe könnte man durch  Lederband, Borte, geflochtenes oder geknüpftes Band ersetzen. Gibts noch mehr Ideen?!

 

Der praktische Nutzen...

Ja. Formschön sind sie, die Geldkatzen. Einigermaßen autentisch sind sie auch. Günstig, einfach und schnell in der Herstellung. Check. Aber es ist friemelig sie zu befüllen, sowie etwas daraus zu entnehmen. Und sie bieten verhältnismäßig wenig Stauraum (Zumindest nach meinem Schnitt, hier könnten Abnäher etwas Raum schaffen, was jedoch wiederum den Zeitaufwand bei der Herstellung erhöhen würde...). Und sie hängen lose über dem Gürtel, looose... *zitter*

Dennoch sind sie ein schönes und ambientiges Accessoire für den Gürtel, in dem man die ein oder andere Kleinigkeit aufbewahren kann.

Sonntag, 9. August 2015

Sommerhäkelei: Dreieckstuch

...oder ein Halswärmer für den Norddeutschen Sommer.


Das ich im Sommer in meiner Wolltüte wühle ist mir noch nie passiert... Aber da dieses Jahr gefühlt auf einen 23 Grad- (man ist ja genügsam geworden) Tag mindestens 6 Tage mit 15 Grad kommen, ist meine innere Uhr wohl etwas aus dem Takt. Und so ich noch nicht genug Halstücher, Loops und Schals in diversen Materialzusammensetzungen besitze (*ähm*) ist im laufe der letzen Woche ein Häkeltuch aus kuscheliger Merinowolle entstanden. Dafür, dass ich nur ab und zu mal zur Häkelnadel greife, bin ich recht zufrieden mit meinem Projekt.^^


In meinem kleinen Wollsammelsurium habe zwei 25g Knäule "Lang Yarns, Merino S160 superfine" in einem (mehr)grün(als)blauton gefunden (ein kleiner Rest ist leider immer noch übrig, und schmiegt sich grade an meinen "Besser aufheben, könnte man vielleicht noch verwenden"-Tick, der sich wiederum mit dem "Ich will mich nicht mehr so vollmölen"-Bedürfnis kabbelt).

Die Anleitung habe ich aus meinem allerersten billig erstandenen und mit Wissen, Maschen und Mustern, sowie besonders altbackenen Fotos vollgepackten Häkellernbuch, dass es heute wahrscheinlich nicht mehr (zumindest nicht neu) zukaufen gibt. Ich habe aber bis heute noch nicht in einem Buch geblättert, das vergleichbar umfangreich und verständlich aufgebaut ist.


Wie beim Einkaufsnetz, besteht auch dieses Halstuch (das im Buch eigentlich als Schultertuch konzipiert ist) hauptsächlich aus Luftmaschenbögen. Hinzu kommen feste Maschen, Stäbchen, Doppelstäbchen und Dreifachstäbchen, so dass nach und nach ein Karomuster entsteht. Man beginnt an der Spitze und arbeitet sich dann in Reihen in die Breite. Die Längsseite habe ich am Schluss mit einer Piquot, bzw. Mäusezähnchenreihe versehen.


Zudem habe ich mir die Mühe gemacht und das Tuch am Ende mit viel Dampf unter einem feuchten Handtuch gebügelt. Meine Güte, was für ein Unterschied...

Da das Teil mir so gut von der Hand ging, wird dieses Dreieckstuch mit Sicherheit irgendwann nochmal zuwachs bekommen. :)




Sonntag, 2. August 2015

Genähtes: Hippie-Beutel

...der Hippiebeutel für jede Lebenslage.

 


Vieles lässt sich darin verstauen. Strandequipment zum Beispiel. Picknick. Auch mit dem Fahrradkorb versteht er sich gut. Unmengen an Einkäufen verschwinden darin. Durch den breiten Träger lässt er sich auch schwer befüllt bequem tragen, schneidet an der Schulter nicht ein und macht auch leer noch eine gute Figur.



Die Schnittvorlage habe ich ursprünglich von Nähen und schneidern aber mittlerweile etwas abgewandelt. Der Beutel ist schnell gemacht und man kann sich austoben, was Stoffauswahl, Futter, Verschlussart oder zusätzliche Taschen innen oder außen angeht. Der Schnitt lässt sich leicht abwandeln, bzw. erweitern.








Mein Beutel hier ist diesmal ohne Futter und Innentasche, dafür mit doppeltem Boden genäht. Er hat ein Band zum zubinden und zwei Schlaufen zum Dinge dran anklippen bekommen.


Sonntag, 26. Juli 2015

Sommerhäkelei: Gehäkeltes krümelkirschiges Einkaufsnetz

 ...oder das Antiplastiktüten-und-Gegen-0815-Einkaufsbeutel-Nostalgienetz.



Oma hatte so ein Einkaufsnetz (aus so roter dünner unkaputtbarer Plastikschnur) immer griffbereit an der Kellertreppe hängen, um Vorräte von unten nach oben zu holen... Als ich im Buch "Häkeln Schritt für Schritt" von Sally Harding auf diese Anleitung gestoßen bin, war ich spontan angetan.


Aus einem Krümelmonsterblauen Knäuel (50g, Kunstfaser) und Häkelnadel Nr 5 ist das Beutelstück billig und vor allem schnell fertig. Das Teil besteht im Grunde nur aus Festen Maschen und Luftmaschenbögen in Runden gehäkelt und wächst daher auch sehr schnell in die Höhe. Die Kirschen habe ich frei nach Youtube aus ein paar Garnresten hinzugedichtet.


Damit auch kleinere Teile nicht so schnell rausfallen, besteht der Boden aus festen Maschen (in Runden gehäkelt), gefolgt von größer werdenden Lufmaschenbögen. Die Griffe werden wieder aus festen Maschen gehäkelt. Wer sich beim fernsehgucken, hörbuchhören etc. schnell unterfordert fühlt, bekommt in 2 - 3 Abenden so ein Netz fertig.

Zum Thema Praxistauglichkeit...
Nun ja, es ist ein Netz und hat halt Löcher. ;) Damit sind Kleinteile potenziell gefährdet unerwünscht abhanden zu kommen. Und gegen das Volumen/Packmaß-Verhältnis eines schnöden (bzw. schön bunten und immer wieder in neuen Designs erhältlichen, ähem) Rossmanbeutels kommt das Netz auch nicht an. Mit einem dünneren Garn und ein paar Runden mehr Luftmaschenbögen könnte man letzteren Kritikpunkt zumindest abmildern. Trotzdem ist es ein schönes kleines DIY-Projekt, das sich auf der Straße angenehm abhebt vom einerlei der Einkaufsbeutel und vielleicht beim ein oder anderen (positive!) Erinnerungen an Omas Kellertreppe weckt.

Sonntag, 12. Juli 2015

Verdunkelungstaktik

...oder ein Raffrollo upcyceln...


Einer meiner vergangenen Stoffmarktbesuche brachte mir diesen Jacquardstoff mit 68ger Muster ein. Auf Beigefarbenem Grund tummeln sich jede Menge Anspielungen in Form von Kultobjekten, Textzeilen und Schlagworten aus der damaligen Zeit und heute immer noch den Duft von Gras, Freiheit, Rebellion, Selbsterfahrung und -verwirklichung und Barfusssein mit sich tragen.

Bruchstücke aus den 60er und 70er haben in meinem Herzen so viel mehr Platz als alle Jahrzehnte die danach folgen bis heute gerechnet. Spontan fällt mir traurigerweise auch nichts ein, was ich annähernd mit so viel Begeisterung und Wärme betrachte. Ich werfe alten VW-Bussen auf der Straße sehnsuchtsvolle Blicke und meinem Gegenüber kindliche "O-guck-mal!"-s zu. Das passiert mir nicht bei einem VW-Golf. Oder allein der Plattenspieler. Die Hebel, Schalter und Drehknöpfe für Geschwindigkeit, Absenken und Feinjustierung. Der Geruch der alten Platten, das Durchstöbern, finden und Auspacken, das schwarzglänzende Vinyl und die Rillen, das Geräusch der Nadel beim Auflegen und schließlich dieser besondere Sound, der digital bestenfalls imitiert wirkt. Und die Musik? Beatles, Stones, Jethro Tull, Doors, Hendrixs, Musik, die meine Energiereserven auffüllt, mich zum tanzen bringt und an andere Orte transportiert anstatt mich zu berieseln und abzustumpfen.

Und heute? Computer und Smartphones vermitteln mir doch eher den Eindruck mein Leben in sklavisch getakteter Existenz zu fristen. Gibt es sonst noch etwas, was die letzten Jahrzehnte so geprägt hat, woran man sich in fünfzig Jahren noch mit glänzenden Augen erinnert und was man dann vielleicht sogar noch immer genießt?


Aber nun zum Wesentlichen zurück, demm Raffrollo. ^^ Der Stoff war erstmal gekauft, auch wenn seine Bestimmung noch ein wenig verhüllt vor mir lag. Eine Strandttasche? Eine Wandaufbewarung? Ein Teppich? Dan ließ meine bessere Hälfte anklingen, dass das alte Raffrollo doch der Lichtzufuhr am Wochenende beim Ausschlafen nicht wirklich gewachsen sei und dadurch der männliche Schlummer von Zeit zu Zeit leide. Hm. Das ist natürlich übel und muss geändert werden. Nun verhält es sich aber so, dass mich Verdunkelungsrollos mein Zeitgefühl dermaßen beeinträchtigen, dass es mir kein Lösung schien, ein solches an die Wand zu bringen.

Gut, dann also der Jacquardstoff, von dem ich natürlich zu wenig gekauft hatte, um das ganze wirklich professionell aussehen zu lassen. Aber das Ergebnis freut mich trotzdem.

Denn Stoff habe ich auf Rollobreite plus Nahtzugabe zugeschnitten, einmal mit der Maschine rundum gesäumt und mit je drei Druckknöpfen an jedem Querstreben befestigt. So kann man den Stoff wieder abnehmen, wenn man ihn mal Waschen möchte oder sich satt gesehen hat an dem Muster.
Auch wenn es sich um einen hellen Stoff handelt, schluckt es doch ziemlich viel Licht, grade so, dass man bequem am Wochenende auch mal ausschlafen kann und trotzdem eine Ahnung von Tageszeit und Wetterlage hat, damit man nicht den ganzen Tag vertüdelt.

Sonntag, 5. Juli 2015

Genähtes: Sommerrock

 

 ...Weiß unter Blümchen.


Entgegen meiner sonstigen Farbauswahl seehr blumig und seehr viel weiß. Dafür 30°C+ tauglich. ;)

Burda war einst so kundenfreundlich und stellte ihre heutigen 99ct Schnittmuster aufgrund ihrer Einfachheit kostenlos zur Verfügung. Ob es in Zeiten der vielen DIY Blogs und alternativen Anbietern von Schnittmustern, die viele viele schöne und auch deutlich komplexere Schnitte kostenlos online stellen, so schlau war, dies zu ändern, vermag ich nicht zu sagen.^^ Jedenfalls: Triumph! Ich habe mir einige Anleitungen noch für lau gesichert. Man kann ja nie genug Ideen, Inspirationen, Anleitungen aufm Rechner haben, ne?! Könnten ja schlechte Zeiten kommen.

Der Rock besteht aus zwei Lagen (alles Rechtecke), hat an einer Seite einen Schlitz und oben einen einfachen Gummibund. Geht also auch superschnell. ;) Durch die Lagen sind auch transparente Stoffe relativ blickdicht, es gibt keine ungewollen Einblicke beim Schlitz und der Rock sieht schön tuffig aus. Auf Nahtzugaben habe ich verzichtet. Es eignen sich alle leichten Sommerstoffe ohne Stretch. Der Stoffverbrauch ist flexibel und liegt zwischen 120 cm und 180 cm. Gummiband hatte ich noch da.

Der Stoff ist mal wieder ein Fund aus der Restekiste einer bekannten Kaufhauskette. Der Rock setzt sich aus insgesamt 3 - 4 Schnittteilen zusammen, je nach dem, ob man die äußere Rockbahn in einem zuschneiden kann oder sie teilen muss. Also grundsätzlich: -> Eine lange äußere Rockbahn und zwei kurze innere Rockbahnen.
Aus den mir zur Verfügung stehenden 120 cm bei 140 cm Stoffbreite habe ich zwei Teile 70 x 60 cm geschnitten und zwei Teile mit 50 x 50 cm. Die sehr unauffälligen Webkanten meines Stoffes habe ich drangelassen, bei der langen Bahn bilden sie den Schlitz an der Seite, den ich deshalb nicht umnähen musste.


Äußere Rockbahn

1. -> (Dieser Schritt entfällt, wenn man nur eine lange Bahn hat, hier nur die Mitte an der späteren oberen Stoffkante mit einer Stecknadel markieren und die Seiten, die später den Schlitz bilden versäubern).

Es wird eine Seitennaht genäht. Also zwei Schmalseiten von 60cm rechts auf rechts (also schön auf schön) aufeinander stecken und nähen. Eventuell die Nahtzugaben versäubern (z.B. mit Zickzackstich) damit nichts ausfranst.

2. Die beiden offenen Seiten, die später den Schlitz bilden, einschlagen und absteppen.

3. Als nächstes die kurzen Seiten (die den Schlitz bilden) wieder rechts auf rechts 10cm zusammennähen, da wo später die obere Rockkante sein soll (Falls es eine Musterrichtung beim verwendeten Stoff gibt, jetzt drauf achten).

Innere Rockbahnen

Alle Kanten an beiden Stoffbahnen bis auf die späteren oberen Rockkanten schmal säumen (wieder auf evt. vorhandene Musterrichtung achten). An den oberen Rockkanten die Mitte markieren. Die beiden inneren Rockbahnen werden nicht zusammengenäht.

Rock zusammensetzen

Die Inneren Rockbahnen jeweils an der oberen Stoffkante rechts auf links mit Hilfe der zuvor gemachten Markierungen auf die beiden Seitennähte stecken und festnähen.

Gummizug

Die obere Rockkante je nach Gummizugbreite einschlagen, bei mir ist das Gummiband 2 cm breit, also schlage ich insgesamt 5cm ein. Knapp nähen, dabei eine Öffnung (ca. 5 cm) für das Einziehen des Gummibands offen lassen. Gummiband mit einer Großen Sicherheisnadel einziehen, anprobieren, Weite festlegen und das Gummiband zusammennähen. Eventuell die Einziehöffnung schließen.

Saum

Wieder anprobieren, Saumlänge bestimmen, feststecken und Säumen. Fertig ist der Sommerrock! ;) 

Sonntag, 26. April 2015

Stickrahmenaufbewahrung für Schmuck

 ...und ne hübsche Wanddeko.

 

Diese Idee ist nicht neu, dafür finde ich sie so schön, dass es mal Zeit wurde für meine eigene Stickrahmenbastelaktion.

Ich habe mich für gröberes schwarzes Leinen entschieden (Ikea) und Trägerband, beides aus meiner Fundgrube. ;) Ich habe mir einen klaren schlichten Untergrund gewünscht, damit der Schmuck darauf gut zur Geltung kommt, außerdem gibt der Leinenstoff und das altweiße Baumwollträgerband dem ganzen eine zeitlose Optik (man merkt ich bin ziemlich angetan von meinem neuen Werk :-)

Es eignen sich vor allem durchlässige Stoffe wie Spitze, Tüll oder eben lockerer oder grober gewebte Stoffe damit man die Ohrringe auch gewaltfrei befestigen kann, sowie jede Art von nicht elastischem Band. Da man nicht viel Stoff braucht (je nach Größe des Stickrahmens ca. 30 x 30 cm) eignet sich dieses Teil auch hervorragend zum Reste verwerten.

Stickrahmen in unterschiedlichen Größen findet man in jedem Bastelladen, in der Kurzwarenabteilung, auf dem Flohmarkt, im Internet, bei Oma auf dem Dachboden...

Zunächst habe ich den Stoff und die Bänder grob zugeschnitten. Ich habe meinen Stoff doppellagig verwendet, damit nichts durchscheint. Dann habe ich den Stoff und die Bänder in den Stickrahmen gespannt und die Bänder parallel zur Stellschraube ausgerichtet, da ich daran den Rahmen später aufhängen möchte.

 
Nachdem alles richtig ausgerichtet und straff gezogen ist, dreht man die Stellschraube zu (ich habe das zum Schluss mit einem Schraubenzieher gemacht). Dann schneidet man den überstehenden Stoff mit der Schere zurück. (Die Stoffkante auf der Rückseite bleibt unversäubert, dies ist jedoch von vorne nicht zu sehen).

Das wars! Jetzt darf man das Teil beliebig mit Schmuck behängen...

 
Alles in allem braucht man nicht mal eine halbe Stunde, um so ein Teil fertig zu stellen, daher auch definitiv Last-Minute Geschenketauglich. ;)

Es gibt natürlich auch noch jede Menge andere Varianten und Verwendungsmöglichkeiten. Ich könnte mir vorstellen auch ein paar schöne bunte Stoffe als Bildersatz (den man auch mal wechseln kann) an die Wand zu bringen, mit mehr Bändern meine Zettelwirtschaft zu ordnen, etc. Ich habe auch schon ein mit Steckfächern bestücktes Modell gesehen, allerdings muss man sich dann wohl eine zusätzliche Befestigungsmöglichkeit überlegen, da die Stoffeinspannung wahrscheinlich mit der Zeit nachlässt.